Drechselwerkzeug

Drechseleisen/Drechselmesser in Profiqualität
Drechsel-Profis brauchen verschiedene Werkzeuge: klassische wie Flachmeißel, Querholz- und Langholzröhren, Abstecher und Ausdrehhaken. Aber auch Spezialwerkzeug wie Tiefendrehwerkzeug oder Ringschneider ist beim Drechsler gefragt. Je nachdem, welche Werkstücke man fertigen will, wird unterschiedliches Werkzeug benötigt. Jedes Drechseleisen hat seine eigene Klingengeometrie und seine eigene Funktion, manche arbeiten eine Kerbe ins Holz, mit anderen fertigen Sie eine gleichmäßige Hohlkehle.
Eine Beschreibung und Erklärung der verschiedenen Drechseleisen finden Sie hier... Weiterlesen
Welches Drechselmesser für welche Arbeiten?
Abstecher
Mit dem Abstechstahl stechen Sie Nuten oder glatte Flächen in den Holz-Rohling. Diesen gibt es in verschiedenen Breiten. Der Abstechstahl dient vor allem zum Abstechen von Langholzarbeiten. Wenn möglich, können Sie dafür auch den Meißel (siehe unten) nutzen – mit ihm sind in der Regel glattere Oberflächen möglich. Der Abstechstahl sollte gewählt werden, wenn es schnell gehen soll oder materialsparend gearbeitet werden muss, wie zum Beispiel bei teuren Edel-Hölzern.
Der Plattenstahl wird verwendet, um tiefliegende schmale Platten, welche mit dem Meissel unerreichbar wären, zu drehen. Der Schneidwinkel variiert auch bei diesem Werkzeug je nach Härte des Holzes.
Die Breite des Plattenstahles ist entsprechend der zu drechselnden Platte zu wählen.
Der Unterschied zwischen dem Plattenstahl und dem Abstechstahl ist, dass der Abstechstahl einen konischen Querschnitt aufweist, damit dieser durch die kleinere Fläche, die mit dem Holz in Kontakt kommt, weniger Reibungswärme erzeugt.
Hohleisen oder Röhren
Röhren, auch Hohlmeißel genannt und mit runder Schneide versehen, sind die am häufigsten benötigten Eisen. Je nach Größe des Hohleisens spricht man von Schruppröhre (etwa 30mm), Formröhre (etwa 20mm) und Detailröhre (etwa 10mm).
Schruppröhre
Die (breitere) Schruppröhre wird verwendet, um die erste Arbeit an der Drechselbank zu leisten. Sie wird zum Runddrehen des in der Grundfläche eckigen Rohlings oder bei anderen groben Abtragungen benutzt. Mit dem Schrubbeisen wird zunächst die grobe Kontur geformt. Dank des vergleichsweise flachen Schliffs können mit ihm auch Kanten bearbeitet werden. Heute werden meist breite Klingen mit muschelförmigem bis halbrunden Profil verwendet, die an der schneidenden Kante gerade bis leicht konvex sind. Der Schneidwinkel beträgt in etwa 35° bis 45°. Die Schruppröhre, auch Schrot- oder Schroppröhre genannt, arbeitet am besten in weichen bis mittelharten Hölzern.
Detail-, Spindel- oder Formröhre
Die Detail-, Spindel- oder Formröhre sind schmalere Hohleisen und dienen der feineren Bearbeitung und dem Drehen von konkaven (= nach innen gewölbten) Formen. Die Formröhre dient ebenfalls zum feinerem Kehlen und Wölben. Mit diesem Werkzeug erhält das Werkstück beinahe all seine geschweiften Formen. Formröhren gibt es in vielen Größen und Blattstärken, auch unterscheiden sich die Anschliffformen und Winkel je nach Einsatzgebiet und Vorlieben des Drechslers. Die Blattdicke muss größer sein je härter das Holz ist, um Schwingungen oder Vibrationen zu vermeiden. Für das Drehen von ovalen Formen kann es von Vorteil sein, wenn die Röhre spitzer als üblicherweise halbkreisförmig angeschliffen ist.
In letzter Zeit hat sich der sog. Fingernagelanschliff durchgesetzt, bei dem die seitlichen Flanken der Fase weit zurückgeschliffen werden.
Schüssel- oder Schalenröhreöhre
Die Schüssel- oder Schalenröhreöhre werden, wie der Name schon sagt, verwendet, um Schalen innen auszudrehen. Mit entsprechendem Anschliff kann diese Röhre auch für größere Langholzarbeiten verwendet werden. Meist sind diese aus vollem Rundstahl mit entsprechend starken Flanken gefräst, um ein Flattern des Werkzeuges bei grösseren Überhängen zu minimieren. Schüsselröhren werden mit unterschiedlichen Kerbenformen produziert (V-Form oder U-Form) und mit verschiedenen Anschliffen versehen (Gerader Anschliff, Fingernagelanschliff, Celtic grind).
Meißel oder Flachmeißel
Ein unentbehrliches Werkzeug für fast alle anfallenden Arbeiten stellt der Meißel dar. Der Drehmeißel schneidet Kerben sowie Rund- und Kegelformen. Der Drehmeißel wird zum Schlichten von geraden oder gewölbten Oberflächen verwendet. Als "Schlichten" bezeichnet man das Glätten der noch unebenen Drechselfäche nachdem Runden des Rohlings. Soweit es die Form des Werkstückes gestattet, ist dem Schlichten mit dem Meissel gegenüber dem Schlichten mit der Röhre immer vorzuziehen. Mit dem Meißel erreichen Sie die glattesten Oberflächen. Auch für das Abstechen und Einstechen nutzen Sie einen Meißel, den Sie leicht am beidseitigen Schliff erkennen. Auch für konvexe, das heißt nach außen gewölbte Formen, ist der Meißel das Drechseleisen der ersten Wahl.
Das Blatt des Meissels verjüngt sich in seiner Stärke oder ist gerade und am Ende wird beidseitig eine Fase im Winkel von 35° – 45° angeschliffen. Die Vorderkante ist darüber hinaus schräg geformt. Daraus ergeben sich oben ein spitzer Winkel und unten ein stumpfer Winkel. Um diese Winkel zu bezeichnen, spricht der Drechsler von der „Ecke“ für die Seite mit dem stumpfen Winkel, und von der „Spitze“ für die Seite mit dem spitzen Winkel. Mit der Spitze wird abgestochen, mit der Ecke werden Rundungen gedreht.
Meißel sind auch mit ovalem Querschnitt im Handel erhältlich. Ein ovaler Querschnitt fördert ein sachtes Gleiten an der Handauflage.
Spezialwerkzeug
Weiteres Spezialwerkzeug für Spiralling zum Verzieren der Werkstücke oder für Hollowing zum Aushöhlen gibt es auf dem Markt und sind für die Profis unter den Drechslern ein gute Ergänzung zur Standard-Ausrüstung.
Welche Drechseleisen brauche ich, wenn ich mit dem Holzdrechseln beginnen will?
Am häufigsten werden Röhren (wie Schruppröhre und Formröhre) sowie der Drehmeißel benötigt. Anfängern sei empfohlen, den Umgang mit dem Meißel gut zu üben, um das Werkstück in bestmögliche