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Welche Drechselbank für Anfänger?

Drechseln gehört zu den ältesten Handwerksfähigkeiten in Deutschland. Dennoch muss man kein Holzhandwerker sein, um aus einem Holzstück ein Schmuckstück zu machen. Drechseln kann man selbst erlernen und mit viel Übung wird man zum Meister. Geht doch mal etwas schief, ist der Wiederbeschaffungswert des Holzes im Normalfall nicht sehr teuer.

Begriffe Drechseln/ Drehen

Die Drechselmaschine verfügt über einen Werkzeughalter, bei der Drehbank wird das Werkzeug per Hand geführt. Die Tätigkeit an der Drehbank nennt der Drechsler im Allgemeinen Drehen, während sie volkstümlich Drechseln genannt wird.

Wer mit dem Drechseln anfangen möchte, benötigt zuerst die passenden Maschine. Achten Sie beim Kauf auf folgende Punkte:

Ausreichend Drehmoment

Sie kaufen im besten Fall eine Maschine, die mit immer gleichen Drehzahlen arbeitet und dabei die Drehzahl des Werkstücks über Riemen gesteuert wird.  Damit ist garantiert, das auch bei niedrigen Drehzahlen ein ausreichendes Drehmoment vorhanden ist.  Für eine Drehzahlenverstellung über Frequenzumrichter müssen größere Investitionen in Kauf genommen werden.

Werkstück Aufnahme

Es sollte die Möglichkeit bestehen, im Reitstock und im Spindelstock verschiedene Einsätze nutzen zu können, um unterschiedliche Objekte zu fertigen.  Auch die Aufnahme der beiden Stöcke sollte über die gleiche Größe verfügen.

Mitnehmer und Backenfutter

Das notwendige Zubehör besteht aus einem Vierzackmitnehmer, einer mitlaufenden Körnerspitze und gerne auch gleich noch einem passenden Spannfutter, denn für Schalen benötigt man das Futter in jedem Fall und auch sonst verfügt es über vielerlei Einsatzmöglichkeiten.

Wichtige Tipps für Anfänger:

Drechseleisen immer scharf halten

Wichtig ist, dass das Eisen immer scharf gehalten wird. Die Auswahl des Holzes ist am Anfang nicht so wichtig. Man sollte verwenden, was man zur Verfügung hat.  Gerade zu Beginn experimentiert man viel mit der Maschine und so kann ein Werkstück schnell einmal anders aussehen als geplant.

Drechsel Bücher und Videos

Bevor mit dem Drechseln des ersten Werkstücks begonnen wird, empfiehlt sich die Anschaffung eines Buches, welches einen beim Einstig begleitet und wertvolle Tipps zum Umgang mit den Werkzeugen gibt.
Weiterhin unterstützen zahlreiche Youtube Videos dabei, Schritt für Schritt die ersten Objekte zu erstellen. 

Werkzeugauflage einstellen

Die Werkzeugauflage sollte immer auf die Menge des abgetragenen Materials nachgestellt werden und der Abstand sollte nur 1 bis 2 mm zu dem rotierenden Holzstück betragen. Besonders wichtig wird diese Einstellung beim Schlichten. Das Schlichten selbst wird übrigens nur unter hohen Drehzahlen ausgeübt.

Wie funktioniert eine Drechselbank?

Das Werkstück wird in die Maschine zwischen Spindelstock und Reitstock gespannt oder einseitig am Spindelstock mittels eines Futters befestigt und in Rotation versetzt.  Während das Werkzeug mit der einen Hand durch Druck auf die Werkzeugauflage fixiert und gegen das rotierende Werkstück gedrückt wird, führt die zweite Hand das Werkzeug entlang der Längs- und Querachse des Drehteils.

Wo eine Drechselbank kaufen?

Viele Drechsel-Anfänger und auch Drechselprofis entscheiden sich für den Kauf im Fachhandel. Hier bekommt man die Meinung eines Experten über ein bestimmtes Gerät. Dies ist sehr nützlich für die jenigen, die sich noch nicht so gut mit dem Gerät auskennen. Außerdem erhalten Sie die Möglichkeit, die Maschine vor Ort auszuprobieren. Bei mima.de können Sie die Vorteile eines Fachhändlers mit den Vorteilen des Internetkaufes (große Auswahl, schnelle Lieferung) vereinen. Gerne beraten wir Sie auch telefonisch unter 07561 91399-0.

Was ist wichtig bei einer Drechselbank?

Unabhängig ob Drechselbänke aus Grauguss oder Stahlblech gefertigt sind, entscheidend ist immer die Qualität und Präzision der Maschinen. Billigmaschinen erfüllen die heimischen Ansprüche leider oftmals nicht und führen nicht selten recht rasch zu einer ungeplanten Neuinvestition bei entsprechendem Wertverlust. Ein weiterer Entscheidungsfaktor sollte die Verfügbarkeit von Anbauteilen (Bettverlängerungen, Außendrehvorrichtungen, ...) und passenden  Werkzeugspannvorrichtungen sein, sowie die Erweiterungsmöglichkeiten durch Aufbaugeräte (z.B. Kopiergeräte, Kugeldrehvorrichtungen, Bohreinrichtungen,...). Auch die dauerhafte Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Zubehörteilen darf bei den Überlegungen nicht vernachlässigt werden.

Was ist eine Drechselbank?

Prinzipiell unterscheiden wir zwei Bauarten:

Tischbänke

Das sind eher kleinere Drechselmaschinen bis ca. 175 mm Spitzenhöhe. Diese werden auf vorhandene Werktische, Hobelbänke oder sonstige Unterbauten aufgestellt. Diese Maschinen eignen sich besonders für kleine und feinere Arbeiten, wie die Herstellung von Schreibgeräten, Modellbau oder kleinen Werkstücken. Bei vielen Tischbänken ist die Spitzenweite mittels Bettverlängerung erweiterbar, dies ermöglicht größere Längsholzarbeiten. Mittlerweile gibt es auch in dieser Klasse Maschinen mit Frequenzumrichter (FU).

Standmaschinen

Standmaschinen verfügen über Standbeine (Unterbau) aus Maschinenguss oder Stahlblech, haben zumeist ein höheres Gewicht und eine größere Spitzenhöhe. Seit einiger Zeit haben viele dieser Drechselmaschinen einen schwenkbaren und/oder verschiebbaren Spindelkopf, wodurch auch Werkstücke mit großem Durchmesser bearbeitet werden können.  Außerdem ermöglicht das Schwenken des Spindelstockes ein ergonomisch besseres Arbeiten. Im Idealfall wählt man eine Maschine mit hochwertigem Frequenzumrichter (FU).  Anbauteile wie Bettverlängerungen oder Außendrehvorrichtungen erweitern das Einsatzgebiet noch zusätzlich, sowohl bei Längsholzarbeiten als auch bei größeren Durchmessern. Viele Standmaschinen sind für diverse Zusatzgeräte ausbaufähig, sofern die Maschinen eine entsprechend stabile und präzise Ausführung aufweisen.

Welche Drechselmaschine kaufen?

Allgemein ist zu sagen, dass der kleinstmögliche Geschwindigkeitsbereich bei Drechselmaschinen nicht über 400 U/min. liegen sollte.  Im Idealfall lassen sich auch Geschwindigkeiten deutlich unter diesem Wert einstellen. Dies ist besonders bei rohen Werkstücken mit entsprechender Unwucht ein wichtiger Faktor.

Es gibt folgende Antriebsarten:

Maschinen mit Riemenantrieb

Oft Standard bei Maschinen der günstigeren Preisklasse. Diese Maschinen werden durch Keilriemen oder Poly-V-Riemen angetrieben. Meist verfügen Sie über 6-8 fix wählbare Geschwindigkeiten. Beim sogenannten Variomatik-Antrieb sorgt ein Einstellhebel für die schnellere Auswahl der jeweiligen Geschwindigkeit.

Maschinen mit Frequenzumrichter (FU), z.B. Drechselmeister MIDITEC FU

Die Ausführung mit Frequenzumrichter bietet eine wesentlich bessere Kraftentfaltung, speziell bei niedrigen Drehzahlen. Meist wird die Vorauswahl für die Drehzahlbereiche hier über 2-3  Riemenstufen getätigt. Diese Maschinen sind sehr komfortabel, da durch die großen Drehzahlbereiche der einzelnen Stufen bei vielen Arbeitsprojekten gar kein Riemenumlegen nötig ist.

Maschinen mit Elektronik

Bei vielen Einsteigermaschinen und solchen der mittleren Preisklasse ist eine Elektronik Standard. Auch hier kommt es wie immer auf die Qualität der Bauteile an. Die Vorauswahl des gewünschten Drehzahlbereiches erfolgt in der Regel über 3-4 Riemenstufen.

Maschinen mit elektronischem Direktantrieb

Der Antrieb erfolgt über einen Direktantrieb ohne Riemen (Wellenmotor); daher kein Kraftverlust bei niedrigen Drehzahlen. Auch fixe Drehzahlen können programmiert und entsprechend angepasst werden.

Maschinen und Werkzeuge mit ASR Ablaufsicherungssystem

Durch die Montage eines Ablaufsicherungsringes auf der Nut der Spindel und auf der Nut des Zubehörs, wird ein mögliches „Ablaufen“ des Zubehörs (z.B. Spannfutter, Planscheibe, etc.) im laufenden Betrieb bzw. beim Abbremsen verhindert. Um das System nutzen zu können, muss die Spindel der Drechselbank und das verwendete Zubehör eine ASR-Nut aufweisen.

Welche Maschinengröße und Preisklasse?

Diese Frage ist vielfach der wichtigste Teil einer Kaufentscheidung.
Drechseln besitzt viel Eigendynamik. Oft glaubt man als Anfänger seine Wünsche und Grenzen zu kennen. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass sich viele Hobbydrechsler sehr schnell weiterentwickeln und die Ansprüche an das Material entsprechend steigen. Dies führt dann unter Umständen zu einem ungeplanten zweiten Kauf einer größeren oder besseren Maschine. Daher sollte man, wenn möglich, gleich in eine Maschine investieren, die auch zukünftige Anforderungen erfüllen wird.